Rangliste und Motivationsaufschlag – wir warten auf Entscheidungen

von Winfried Weidlich

Wir leben gerade in nicht ganz einfachen Zeiten.

Und da ist es verständlich, dass die Entscheidung über die Frage: „Erscheint die Senioren-Rangliste zum 31.03.2021 oder nicht ?“ beim DTB keine allerhöchste Priorität genießt.

Andererseits: mehr als 35.000 Seniorinnen und Senioren haben Punkte für die Rangliste erspielt und wenn auch ein Großteil selbiger Seniorinnen und Senioren niemals in der offiziellen Rangliste erscheinen wird, wäre es doch interessant zu wissen, ob denn nun eine Rangliste erscheint oder nicht – und im Augenblick des Niederschreibens dieser Sätze haben wir bereits den 12. April.

Gleiches gilt für die Frage: wie wird in den nächsten Monaten der Motivationsaufschlag berechnet?
– pro Monat wie bisher 0,1 LK-Punkte für alle, egal ob sie spielen oder nicht
– oder nur für Spieler, die mindestens ein Spiel absolviert haben
– oder nur für Spieler, die mindestens ein Spiel absolviert und gewonnen haben
– oder wird zeitlich begrenzt eine wöchentliche Berechnung durchgeführt

Natürlich ist dies auch keine existentiell wichtige Frage für den DTB.

Andererseits: Hunderttausende LK-Inhaber sind von dieser Frage betroffen – und da ab dieser Woche auch wieder Turniere gespielt werden, ist diese Frage natürlich auch für die Betroffenen von nicht geringer Bedeutung.

Woran es liegt, dass diese Entscheidungen bis heute nicht getroffen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich gehe davon aus, dass der verantwortliche Ranglisten- und LK-Ausschuss über beide Fragen beraten und dem DTB-Präsidium entsprechende Vorschläge gemacht hat.
Ob das Präsidium mit diesen Vorschlägen einverstanden ist und nur keine Zeit für Entscheidungen gefunden hat oder ob das Präsidium nicht mit diesen Vorschlägen einverstanden ist und deshalb noch Klärungsbedarf hat, vermag ich nicht zu sagen.

Sollte das Präsidium diese Fragen für nicht wichtig genug halten , sollte es den Ausschuss entscheiden lassen – dann wären die Probleme vermutlich geklärt.
Oder das Präsidium behält sich Entscheidungen in diesen Fragen vor, was ich durchaus verstehen kann: dann sollten aber Probleme auch zeitnah geklärt werden – eine Videokonferenz oder E-Mail- Absprachen unter den sechs Mitgliedern des Präsidiums sollte keine allzu große technische Herausforderung sein.

Tennisspieler müssen auf dem Platz in Sekundenbruchteilen Entscheidungen fällen. Das erwarten wir von einem Präsidium nicht und sekundenschnelle Entscheidungen wären auch keine Grundlage fundierter Beschlüsse.

Aber Quintus Fabius Maximus Cunctator wäre in diesem Fall auch nicht das richtige Beispiel – obwohl Historiker seine Verzögerungsleistungen im Punischen Krieg durchaus zu würdigen wissen.

Einfach zeitnahe Entscheidungen – das wäre schön. Und das gilt eigentlich immer.