DTB-Wettkampfberechtigung ab 2024

von Winfried Weidlich

Noch ist alles nur Planung, aber bei einer außerordentlichen MItgliederversammlung am 22.07. 2023 soll über die Einführung der kostenpflichtigen DTB- Wettkampfberechtigung abgestimmt werden.

In Planung ist (Auszüge)

  • DTB Wettkampfberechtigung
    Jeder Spieler, der aktiv an offiziellen Tenniswettkämpfen teilnimmt, benötig ab 01.01.2024 eine für das Jahr geltende, kostenpflichtige, persönliche “DTB Wettkampfberechtigung” (geplante Kosten: EUR 20,-).
  • Zahlungspflicht
    Die Zahlungspflicht für LK- und ranglistenrelevante Wettbewerbe (ab U11 und älter) im DTB und den Landesverbänden tritt für die DTB-Wettkampfberechtigung ab dem 01.01.2024 mit dem erstmaligen aktiven Einsatz bei einem Wettbewerb (Turnier oder Mannschaftsspiel) ein.
  • Bezahlung
    Die Bezahlung der DTB-Wettkampfberechtigung erfolgt bei Turnierspielern spätestens im Rahmen der erstmaligen Meldung zu einem Turnier in 2024.
  • Mannschaftsspieler
    Mannschaftsspieler, die nicht am Turnierbetrieb teilnehmen, können ihre Wettkampfberechtigung auch im Nachgang zu etwaigen Einsätzen bis 31.12. des Jahres bezahlen. Die kostenpflichtige Wettkampfberechtigung hat keinen Einfluss auf die Mannschaftsmeldung, namentliche Mannschaftsmeldung sowie die sportliche Wertung von Wettkämpfen im DTB und den Landesverbänden in 2024.
  • neue Allgemeinen Wettkampfbestimmungen
    Die ordnungstechnischen Grundlagen werden in neuen “Allgemeinen Wettkampfbestimmungen” inkl. Verankerung in der DTB-Satzung und im Weiteren über LK-Ordnung, Turnier- und Wettspielordnung fixiert.
  • Folge einer Nicht-Bezahlung
    Mit Ablauf des Kalenderjahres und in Folge einer Nicht-Bezahlung der Wettkampfberechtigung wird der Spieler für alle LK- und ranglistenrelevanten Einsätze solange gesperrt, bis er seiner Zahlungsverpflichtung aus dem Vorjahr nachgekommen ist.
    Das bedeutet:
    – Teilnahme am Mannschafts-Wettspielbetrieb der laufenden Winterrunde weiterhin möglich.
    – Teilnahme an Turnier-Wettbewerben ab dem 01.01. nicht mehr möglich.
    – Aufnahme in die Namentliche Mannschaftsmeldung für die Sommersaison des Folgejahres (2025) nicht möglich

    Quelle: TennisDE Plus Kompakt Stand 17.02.2023

Was noch gelant ist (Auszüge)

  • Lizenzierte Trainer
    Lizenzierte Trainer (ca. 15.000) profitieren mit der Aktivierung von tennis.de PLUS von einer Kostenreduzierung ihrer Jahresgebühr von aktuell EUR 29,- pro Jahr auf EUR 20,- pro Jahr und erhalten damit ihre Wettkampfberechtigung “gratis” dazu.
  • Vereinsfunktionäre
    Vereinsfunktionäre (ca. 36.000) erhalten auf Basis der Freikartenvergabe gesteuert durch den Verein eine kostenfreie tennis.de Plus-Mitgliedschaft als Zeichen der Wertschätzung für ihr Engagement an der Vereinsbasis.
  • mybigpoint Premium- Mitglieder
    mybigpoint Premium- Mitglieder (ca. 15.000) profitieren von einer Kostenreduzierung von EUR 46,80 auf EUR 20,- bei Erhalt des vollen mit mybigpoint Premium im Zusammenhang stehendenLeistungsbildes.
  • Vielspieler
    Der Turnierspieler (Vielspieler) bzw. Turnierveranstalter (Verein) wird durch den Wegfall des DTBTurnierteilnehmerentgelts vollumfänglich entlastet.
  • Kinder (U10 und jünger
    Kinder (U10 und jünger/nicht LK-relevant) sind von der kostenpflichtigen DTB-Wettkampfberechtigung ausgenommen.

Quelle: TennisDE Plus Kompakt Stand 17.02.2023

Ein erstes vorläufiges persönliches Meinungsbild

Wie kundige und wohl informierte Leute berechnet haben, erwartet der DTB von der Einführung der DTB-Wettkampfberechtigung bei ca. 400.000 Medenspielern jährliche Mehreinnahmen in Höhe von 8 Mio. €. Davon sollen 50 %, also 4 Mio. €, an die jeweiligen Landesverbände ausgeschüttet werden. Der DTB will mit diesen Erlösen sein strukturelles Defizit (dessen Höhe nicht genau be­kannt ist) ausgleichen und darüber hinaus dauerhafte Mehreinnahmen generieren.

Worüber man vielleicht noch einmal nachdenken sollte:
In diesem Konzept werden die Mannschaftsspieler, die keine RL- oder LK-Turniere spielen, mit 20 € pro Jahr zur Kasse gebeten. Was mich dabei besonders stört: diese 20 € werden auch von KIndern ab 11 Jahren und Jugendlichen erhoben. Vereine haben jetzt schon Mühe, Jugendliche für ihre Mannschaften zu finden. Und die Gefahr ist groß, dass zum Teil die Vereine diese 20 € aus den Mitgliedsbeiträgen selbst bezahlen müssen, um nicht zu viele Jugendliche zu verlieren. Es ist zu befürchten, dass auch Erwachsene, die sich bereit erklärt haben, in Mannschaften auszuhelfen, dem Mannschaftssport den Rücken kehren.

Dass viele bisher erhobene Gebühren in einem möglichen Gesamtvolumen von über 2,2 Mio. Euro wegfallen sollen, könnte im Zuge der gleichzeitigen Erhebung von zusätzlichen jährlichen Gebühren doch etwas verwundern.(Die Zahl ist nicht von mir errechnet, sondern von einem Bezirksvorstand eines Landesverbandes).

Zu guter Letzt
Vor nicht allzu langer Zeit hat die ITF die einmal jährlich zu zahlende Gebühr für Turnierspieler abgeschafft und eine IPIN-Gebühr genannte Zahlung pro Turnier in Höhe von z.Zt. 6.50 € eingeführt.
Der DTB will genau den umgekehrten Weg gehen. Abschaffung des Turnierteilnehmerentgeltes (8 €) pro Turnier hin zu einer jährlichen Gebühr für alle.

Bis wir vielleicht in einigen Jahren sehen, welches der bessere Weg war, hoffe ich auf rege Diskussionen unter allen Spielern und vor allem in den Gremien, die eine Entscheidung treffen müssen.